Die ersten beiden sind bei der KVG eingetroffe
Testfahrten stehen an, stationäre Ladeinfrastruktur wird aufgebaut
Kassel, 6. November 2023.Die ersten beiden der zwölf von der KVG bestellten vollelektrischen Busse stehen jetzt im Betriebshof Sandershäuser Straße. Die beiden zwölf Meter langen Solobusse hatte der Hersteller Solaris per Tieflader nach Kassel gebracht. Bis Ende des Monats werden weitere zwei Solo- und acht große Schubgelenkbusse folgen.
Nach Ausstattungsarbeiten, der Schulung vor allem des Fahrpersonals und Testfahrten im Liniennetz sollen die emissionsfreien Fahrzeuge, Modell Urbino electric, ab spätestens Mai 2024 ihren Liniendienst beginnen – es wären die Ersten in Nordhessen. „Mit Straßenbahnen sind wir schon länger als 100 Jahre elektrisch unterwegs. Jetzt gehen wir den ersten Schritt zu einer emissionsfreien Busflotte. Was für den Fahrgast eine klimaschonendere, moderne Form der Fortbewegung ist, bedeutet für uns bei der KVG den Start in einen Technologiewechsel mit vielen neuen Aspekten für die Infrastruktur, die Fahrzeuge und auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", sagt KVG-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck.
In der demnächst beginnenden mehrwöchigen Testphase werden die Busse mit mobilen Geräten geladen. Währenddessen baut das Dinslakener Unternehmen SBRS GmbH die stationäre Ladeinfrastruktur auf dem neuen Gelände der KVG in der Sandershäuser Straße 59 mit sechs Doppellademasten zum nächtlichen Laden. Ein weiterer Lademast entsteht in der Wendeschleife Holländische Straße für den späteren Linienbetrieb. Aufgeladen werden die Busse vollautomatisch über einen Stromabnehmer (Pantograph) auf dem Dach.
Bei den Testfahrten ohne Fahrgäste im Busliniennetz wird vor allem geprüft, wie sich die Fahrzeuge im Realbetrieb verhalten. Besonders interessiert hierbei die tatsächliche Reichweite der Batterien, weil Kassel im Unterschied zu anderen Städten mit vollelektrischen Bussen eine sehr hügelige Topographie aufweist. Davon wird ihr späterer Linieneinsatz abhängen und auch, ob weitere Lademaste zum Zwischenladen gebaut werden müssen.
Wie die Ladeinfrastruktur wurde auch die Beschaffung der zwölf Busse vom BMWI gefördert. Das Ministerium übernimmt dabei 80 Prozent der Mehrkosten der Elektrobusse gegenüber Dieselmodellen.