E-Busse für KVG: Kasseler Verkehrswende wird immer konkreter
Die KVG bereitet in diesem Jahr mit großen Schritten die vollelektrische Zukunft ihrer Busflotte vor. Im Januar hatte die KVG bei dem Hersteller Solaris vier Solo- und acht Schubgelenkbusse, Modell New Urbino electric, bestellt. Die umweltfreundlich angetriebenen Fahrzeuge, die bis Mai 2024 in Betrieb genommen werden sollen, sind der erste Schritt der KVG hin zur Umstellung ihrer gesamten 80 Fahrzeuge umfassenden Busflotte. Die zwölf emissionsfreien und geräuscharmen Busse werden im gesamten Liniennetz der KVG eingesetzt, wovon insbesondere die Anwohner in den Wohngebieten profitieren.
Die Beschaffung der zwölf Busse wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Das Ministerium übernimmt dabei 80 Prozent der Mehrkosten der Elektrobusse gegenüber Dieselmodellen. Die Beschaffung ist eingebettet in das Projekt der KVG „Mobilitäts- und Energiewende mit Elektrobussen in Kassel“, kurz: MEKS, in dem die Erfahrungen im Betrieb im Rahmen einer Begleitforschung vom BMWK verifiziert werden. Die Ergebnisse der KVG werden anderen Verkehrsbetrieben, die eine Umstellung ihrer Busflotte und deren Einsatz mit 100 Prozent erneuerbaren Energien planen, zur Verfügung gestellt.
Neue Betriebshöfe und Vergabe der Ladeinfrastruktur
Nach dem Erwerb von zwei ehemaligen Hübner-Geländen im Stadtteil Bettenhausen ist eins der dortigen Areale in der Sandershäuser Straße als Standort für die neuen zwölf E-Busse vorgesehen. Den Bau der dafür erforderlichen Ladeinfrastruktur hat die KVG vergeben, den Zuschlag erhielt nach europaweiter Ausschreibung das Dinslakener Unternehmen SBRS GmbH.
Angetrieben werden die neuen Busse zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien ( z.T. Regionalstrom aus dem Windpark Stiftswald) der KVG-Schwester Städtische Werke AG. Aufgeladen werden die Busse zukünftig nachts in der Betriebsruhe an 6 Doppelladesäulen mit einer Leistung bis 150 kWh für das Laden von je 2 Bussen in dem künftigen Betriebshof der KVG in der Sandershäuser Straße. Bis die Ladeinfrastruktur allerdings final in Betrieb genommen wird, werden die Busse noch mit mobilen Geräten im Betriebshof der KVG in der Sandershäuser Straße 23 geladen. Aufgrund der Länge von Linien und der Kasseler Topografie ist während des täglichen Einsatzes der vollelektrischen Busse teils eine Zwischenladung mit einer Leistung bis 350 kWh erforderlich. Deshalb wird auch in der Wendeschleife Holländische Straße ein Ladepunkt für die E-Busse der KVG gebaut. Sowohl im Depot als auch auf der Strecke werden die Busse vollautomatisch mit auf dem Dach installierten Stromabnehmern (Panthograph) geladen. Die Investition bezuschusst das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit 40 Prozent.