So wäscht die KVG ihre Trams und Busse. Tag für Tag sind die Trams, Busse und RegioTrams der KVG hunderte Kilometer auf Straßen und Schienen unterwegs.
Schmutzige Luft, Blütenstaub, gegen die Scheiben fliegende Insekten oder Streusalz im Winter hinterlassen ihre Spuren an der Karosserie. Mal mehr, mal weniger.
Damit sie wieder glänzen, reinigt die KVG die Fahrzeuge in drei jeweils etwas unterschiedlich modernen und damit unterschiedlich arbeitenden Waschanlagen in ihren beiden Betriebshöfen - ganz nach Bedarf aber mindestens einmal im Monat. Schnell, gründlich und umweltschonend durch aufbereitetes Wasser oder Wasser aus einem eigenen Brunnen.
Wie funktioniert das?
Zunächst fährt ein Werkstattmitarbeiter die Straßenbahn oder die RegioTram in die Anlage, startet das Waschprogramm, und dann läuft alles vollautomatisch. XXL-Bürsten fahren an den Seiten, an Front und Heck und den Dachschrägen entlang. Bei den RegioTrams reinigen Bürsten auch die unteren Schürzen. Zeitgleich wird ein Gemisch aus Wasser und Reinigungsmittel aufgetragen. Mit klarem Wasser wird nachgespült. Und dann ist da noch die Sache mit dem Insektenlöser, und die ist etwas speziell: Bei den RegioTrams wird der Löser sozusagen in einem Aufwasch aufgetragen. Bei den Straßenbahnen muss das manuell erledigt werden. Bei allen Trams aber wieder gleich ist der Trocknungsprozess: Um Flecken zu verhindern und um kein Gebläse einsetzen zu müssen, wird abschließend ein Trocknungsmittel auf den Lack aufgetragen. Fertig ist das brillante Finish. Das Ganze dauert im Normalprogramm nur etwa eine Viertelstunde.
Bei den Bussen ist es ähnlich. Nur fehlen in dieser Waschanlage die Schürzenbürsten und falls nötig, werden stärkere Verschmutzungen mit einem Hochdruckreiniger von Hand beseitigt.
Bei einer Wäsche geht ganz schön viel Wasser drauf: Jeweils 500 bis 3000 Liter, je nach Fahrzeugtyp. Zum Vergleich: Eine Autowaschanlage verbraucht im Mittel rund 250 Liter, aber eine Pkw ist auch deutlich kleiner.
Für die Reinigung ihrer Busse und Trams nutzt die KVG vor Ort aufbereitetes Wasser mit einer Recyclingquote von stolzen 89 Prozent. Oder anders: Lediglich gut 10 Prozent des Wassers kommt frisch aus dem Hahn. Wobei: Im Betriebshof Wilhelmshöhe und somit für die Straßenbahnen ist das noch nicht einmal Trinkwasser. Die KVG zapft es aus einem Brunnen direkt vor Ort.
Der Aufbereitung geht so: Das Schmutzwasser fließt in den Waschhallen durch Gitterroste im Boden in mehrere tausend Liter fassende Auffangbehälter und wird hier über einen Schlammfang, damit sich Schwebstoffe absetzen, vorgereinigt. Von dort wird es in die Wasserrückgewinnungsanlage gepumpt, wo mit Zusätzen aufbereitet wird. Abschließen erfolgt die Feinfiltration durch ein Kiesfilterbett. Durch periodische Rückspülung des Kiesfilters mit gereinigtem Wasser und Druckluftunterstützung werden angelagerte Schmutzstoffe ausgespült und zum Schlammfang zurückgeleitet. Das aufbereitete Wasser wird in die Tanks der Waschanlagen wieder zurückgepumpt. Fertig für den nächsten Einsatz.